Schamanen sprechen oft von der Erfüllung
der Absicht des Universums oder davon den eigenen Weg zu gehen, dem Herzen oder
dem Göttlichen zu folgen. Unter all diesen Begriffen wird jeweils das genau
gleiche verstanden. Gleichzeitig werden sie jedoch oft missverstanden. Es lohnt
sich deshalb, immer wieder vor Augen zu führen, was wir genau darunter verstehen.
Was ist also die Absicht des Universums und was nicht?
Schamanen anerkennen, dass es eine
übergeordnete Kraft oder ein umfassendes Bewusstsein gibt, etwas also, welches
das gesamte Universum umfasst. Unter Universum wird dabei nicht nur eine Ansammlung
von Galaxien, Sternen oder Planeten verstanden, sondern zusätzlich die Summe
aller darin vorhandenen Auras und Seelen.
Diese Gesamtheit hat ein Bewusstsein, mehr noch, sie hat eine konkrete
Absicht. Diese Absicht ist es (vermutlich, denn so genau können wir Solches
nicht wissen) Liebe zu werden. Das heisst wiederum, diese Gesamtheit ist jetzt noch
nicht Liebe, oder zumindest noch nicht vollständig Liebe. Das Universum möchte
also einen Entwicklungsprozess durchmachen, um dabei ausnahmslos Liebe zu
werden.
Wir Menschen und selbstverständlich auch
alle anderen Wesen können nun diesen Prozess des Universums unterstützen. Dies
ist möglich, indem wir auf unser Herzen hören und konsequent sämtliche Entscheidungen
mit diesem fällen. In diesem Sinne geben wir unseren freien Willen beziehungsweise
unsere eigenen Ziele und Wünsche auf und stellen uns der Absicht des Universums
oder dem Göttlichen zur Verfügung. Unseren freien Willen verwenden wir dabei,
um immer wieder zu entscheiden, die Absicht des Universums auch wirklich zuzulassen.
Der Gegensatz dazu sind Entscheidungen,
welche von unserem Ego oder unseren Verwundungen motiviert sind. Hier geht es
darum, eigene Sehnsüchte, Wünsche oder dergleichen zu befriedigen. Hier setzen wir
uns Ziele und fällen unsere Entscheidungen nach äusseren Kriterien wie Geld
oder Komfort.
Die Absicht des Universums verfolgen
heisst aber anders herum nicht, dass man ein unbequemes Leben in Armut wählt,
sondern es kommt, was eben kommt. Wir gehen unser Weg und sind entweder arm
oder reich oder es ist bequem oder unbequem. Dies spielt keine Rolle, einziges Kriterium
ist die Absicht des Universums.
Aber wie unterscheiden wir? Als Erstes
braucht es eine bewusste Entscheidung, tatsächlich der Absicht des Universums
zu folgen. Um jede Entscheidung mit dem Herzen zu fällen, braucht es danach ein
gutes Unterscheidungsvermögen von Kopf-, Bauch- und Herzentscheiden und ein
geheiltes Herzen. Dies zu erzielen ist dann auch eine Hauptaufgabe des
Schamanen (vgl. Schamanisches Heilbuch für detaillierte Anleitungen). Das heisst,
wir werden oft zu Beginn eine Zeitlang nicht perfekt auf unser Herzen hören können.
Dies macht aber nichts, denn mit dieser Motivation wird jede Situation zu
unserer Heilung beitragen und wir lernen stetig besser auf unser Herzen zu
hören.
Es geht also hauptsächlich darum, dass
wir uns bewusst sind, dass es eine Absicht des Universums gibt und dass jeder
einzelne von uns dazu beitragen kann. Wissen wir nicht weiter, ist es im
Zweifelsfalle auch sehr hilfreich, direkt darum zu bitten, dass die Absicht des
Universums uns unterstützt. Diese Hilfe kommt dann meistens in Form von Zeichen
oder Situationen, die uns den weiteren Weg zeigen.
Hilfreich ist es auch, wenn wir uns die
typischen Merkmale der Absicht des Universums und im Gegensatz dazu, die des
Egos vor Augen führen. Hier eine Auswahl:
Die
Absicht des Universums:
·
Anerkennt eine übergeordnete Kraft oder
Bewusstsein. Wir beugen uns dieser Absicht. Ob dabei konkrete Wünsche erfüllt
oder Ziele erreicht werden ist nicht relevant.
·
Einziges Entscheidungskriterium ist, ob das
Herz ja oder nein zu etwas sagt.
·
Dabei ist es oft unklar, wozu bestimmte
Entscheidungen oder Ereignisse gut sind. Wir akzeptieren also, dass nicht wir
sondern eben das Übergeordnete den Überblick hat. Ereignisse sind also nie gut
oder schlecht, sondern unterstützen unseren Weg.
·
Es ist zum Voraus nicht bestimmbar, wohin
konkret unser Weg führen wird.
Der
Weg des Egos:
·
In der Regel werden konkrete Ziele anvisiert
und Wünsche oder Sehnsüchte erfüllt. Eine übergeordnete Kraft wird zwar
durchaus oft auch anerkannt, aber meist dazu verwendet, die eigenen Ziele zu
erreichen.
·
Als Entscheidungskriterium wird der Nutzen
betreffend der Erreichung von Zielen oder der Erfüllung von Wünschen verwendet.
Oft sind Entscheidungskriterien also Dinge wie Geld oder Komfort.
·
Die Ereignisse werden bewertet. Sie sind also
in der Regel gut oder schlecht.
·
Oft wird ein konkreter Weg zu einem Ziel
skizziert, d.h. wir machen beispielsweise eine bestimmte Ausbildung, eine
Karriere oder dergleichen, um etwas Konkretes zu erreichen.
Dies war ein Versuch die beiden Wege zu beschreiben. Dabei sind Worte oft ungenügend oder verwirrend, um die Unterschiede exakt darzustellen.